Friday, June 22, 2012

Download PDF Der Friedhof in Prag: Roman, by Umberto Eco

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Der Friedhof in Prag: Roman, by Umberto Eco

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Der Friedhof in Prag: Roman, by Umberto Eco

Pressestimmen

"Umberto Eco zettelt eine Verschwörung gegen eine Verschwörung an und schreibt mal wieder einen fabelhaften Roman." Hannes Stein, Die Welt, 01.10.11"Eco hat sich, geduldig und großartig dokumentiert wie stets, als Chronist der beliebtesten Verschwörungstheorien in Europas Geschichte betätigt. Neu ist, dass hier jemand den Wahnsinn von innen beschreibt." Dirk Schümer, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 01.10.11"Es ist ein Genuss, Eco, dem Hohepriester der Ironie, in seine raffinierte, kultivierte und stilistisch glänzende Parodie irrwitzig fabulierter Trivialklassiker zu folgen. In seinem neuen grandiosen Roman analysiert Umberto Eco den Antisemitismus." Stephan Maus, Der Stern, 06.10.11

Über den Autor und weitere Mitwirkende

Umberto Eco wurde am 5. Januar 1932 in Alessandria (Piemont) geboren und starb am 19. Februar 2016 in Mailand. Er zählte zu den bedeutendsten Schriftstellern und Wissenschaftlern der Gegenwart. Sein Werk erscheint im Hanser Verlag, zuletzt u.a. Die Geschichte der Hässlichkeit (2007), Der Friedhof in Prag (Roman, 2011), Die Geschichte der legendären Länder und Städte (2013), Die Fabrikation des Feindes und andere Gelegenheitsschriften (2014), Nullnummer (Roman, 2015) und Pape Satàn (Chroniken einer flüssigen Gesellschaft oder Die Kunst, die Welt zu verstehen, 2017).

Produktinformation

Gebundene Ausgabe: 528 Seiten

Verlag: Hanser; Auflage: 9 (8. Oktober 2011)

Sprache: Deutsch

ISBN-10: 3446237364

ISBN-13: 978-3446237360

Originaltitel: IL CIMITERO DI PRAGA

Größe und/oder Gewicht:

15 x 3,7 x 22 cm

Durchschnittliche Kundenbewertung:

3.3 von 5 Sternen

123 Kundenrezensionen

Amazon Bestseller-Rang:

Nr. 327.861 in Bücher (Siehe Top 100 in Bücher)

Umberto Eco kennt jeder wegen der Verfilmung seines Buches "Der Name der Rose"...Gelesen hat es wahrscheinlich kaum einer, und noch weniger andere Bücher des außergewöhnlichen Schriftstellers.Toll recherchiert, spannende Geschichte in historischem Setting...und dann noch in meiner Lieblingsstadt Prag.Ich empfehle eine Reise in dieses "Zentrum Europas" und im Gepäck dieses Buch!

„Postfaktisch“ heißt in Deutschland das Wort des Jahres 2016. Das Buch von Eco, bereits 2010 auf italienisch und 2011 auf deutsch erschienen, passt genau dazu und war damit seiner Zeit offensichtlich sogar ein wenig voraus. In Wikipedia erfährt man, dass in der postfaktischen Politik „die Wahrheit einer Aussage hinter den Effekt der Aussage auf die eigene Klientel zurücktritt“. Liest man dieses Buch von Eco über die Fälschung der „Protokolle der Weisen von Zion“, wird deutlich, dass postfaktische Politik kein neues Phänomen darstellt, sondern bereits im 19.Jahrhundert gepflegt wurde. Und das Schlimme dabei ist, dass auf dieser Basis von Fälschungen erfolgreich Stimmung gegen die Juden gemacht und das unfassbare Verbrechen der „Endlösung“ vorbereitet wurde.„Der Friedhof von Prag“ ist das erste Buch von Eco, das ich gelesen habe. Insofern kann ich es nicht mit seinen anderen Büchern vergleichen, wie es andere Rezensenten getan haben. Es stimmt, das Buch ist lang und verwickelt. Aber für mich war es aufgrund seiner aktuellen Bezüge überaus spannend zu lesen. Es leidet ein bisschen an seiner Zwitterstellung zwischen Sachbuch und Roman. In einen Roman sind lange Zitate und Zusammenfassungen von Büchern und Zeitschriftenartikel stets nur schwer zu integrieren. Das ist Eco, so finde ich, noch besser gelungen als manch einer anderen Autorin (siehe dazu beispielsweise meine Rezension über das Buch „Scham“ von Taslima Nasrin). Andererseits macht Umberto Eco (1932-2016) dadurch deutlich, dass er wahrscheinlich sein halbes Leben lang über die hier behandelten Themen recherchiert hat.Ich kann die Lektüre nur empfehlen und sich auch durch die interessante, aber schwierige Konstruktion nicht abschrecken zu lassen, dass Eco seine teils fiktiven, teils aber auch realen „Enthüllungen“ über den Fälschungsprozess in die Form eines Tagebuchs gepackt hat, wobei das Tagebuch von einem Mann mit gespaltener Persönlichkeit geführt wird. Dieser Mann und Hauptprotagonist in dem Roman ist Capitaine Simone Simonini. Im Gegensatz zu den meisten anderen Figuren in dem Roman, die historisch verbürgt sind, ist der Hauptprotagonist eine erfundene Figur, die im Laufe ihres Lebens (1830-1898) einen "Aufstieg vom kleinen Spitzel zum international gefragten Spion" (S.336) erfährt. Er ist durch und durch böse und schreckt auch vor Mord nicht zurück. Den „besseren“ Teil seiner Persönlichkeit hat er als Alter Ego von sich abgespalten. Dieses Alter Ego tritt als Abbé Dalla Piccola in Erscheinung und ist als Kirchenmann leider auch nur graduell besser als der Fälscher und Mörder Simonini, wie in dem Roman deutlich wird.Der Roman ist keineswegs handlungsarm, es wimmelt nur so von Intrigen, Verschwörungen, Attentaten, Spionage und Gegenspionage. Geboren in Turin, 1860 im Gefolge Garibaldis nach Sizilien geschleust, ist Simonini durch seine Agententätigkeit in Italien untragbar geworden und muss 1861 ins Exil nach Paris. Dort erlebt er beispielsweise die Pariser Kommune und die Dreyfus-Affäre und mischt immer eifrig mit. Man erfährt vieles aus den unterschiedlichen Milieus der Jesuiten, Freimaurer, Carbonari, Republikaner, Okkultisten und Satanisten, vor allem aber der Antisemiten, die sich gegen Ende des Jahrhunderts immer stärker formieren.Auch die Frauen- und Sexualfeindschaft Simoninis und des ganzen Milieus, in dem er sich aufhält, wird nicht ausgespart. Unter den Hauptakteuren gibt es nur eine einzige Frau, Diana, die mehr Projektionsfläche ist als dass sie eigene Charakterzüge aufweist. Sogar Sigmund Freud hat einen Auftritt, sein Name wird allerdings „Doktor Froïde“ geschrieben.Ich hatte zu keinem Zeitpunkt das Bedürfnis, den Roman zur Seite zu legen. Manchmal war ich angeekelt von der Sprache und Denkweise so mancher Akteure. Man sollte die Lektüre aber möglichst nicht unterbrechen, weil es sonst wahrscheinlich schwierig ist, wieder rein zu kommen. Nebenaspekte, die ich noch erwähnen möchte, sind die gute Kenntnis Ecos vom Stadtplan von Paris im 19.Jahrhunderts und von den Speisen, die ein Gourmand damals verspeisen konnte, und von seiner Liebe zum Detail, was die „richtigen“ Zutaten beim Bombenbau betrifft.Ich bewerte das Buch mit 4 Sternen.

Was soll ich noch sagen, was nicht andere schon gesagt haben? Dennoch: Man liebt Eco oder man liebt ihn nicht. War der "Name der Rose" eine Geschichte über den Konflikt zwischen Papst und Kaiser, ein Thriller aus dem vierzehnten Jahrhundert, eine Inauguration in die hehre Welt der Zeichen, Begriffe und Bedeutungen, um nur einiges zu nennen, so ging es in dem Roman auch um die Suche nach Wahrheit. Und Lügen.Die Struktur des vorliegenden Romans erinnert mehr an das "Das Foucaultsche Pendel", weniger an das erstgenannte Opus magnum. "Der Name.." ist eine packende hermenutische Entdeckungsreise, "Der Friedhof..." ist viel Holz. "Zuviel Holz fürs Feuer" (S.258; 2011), wie er selbst es seinen Protagonisten sagen lässt. Gerade weil die Welt die hier beleuchtet wird komplex ist, will man sie verstehen. Hier hätte man gerne mal nach der Hand des Pädagogen Eco gegriffen. Nichtsdestotrotz ist es ein Buch, das unsere Sinne dahingehend schärft, uns vor jeder Reduzierung und Simplifizierung komplexer Sachverhalte und ihren Beziehungen zu hüten. Umsomehr in einer Welt, die an Lügen zu glauben und kognitive Dissonanzen zu ignorieren gelernt hat. Auch wenn Aussagen noch so plausibel und überzeugend klingen, sind sie nicht deswegen wahr. Auch die lobotomisierende Wiederholung einer Aussage macht sie nicht "wahrer".Mit Wörtern erschaffen wir eine eigene Wirklichkeit. Und mit Wörtern können wir auch töten.Das größte Verbrechen gegen die Menschlichkeit aber, besteht darin, diese zu verleugnen. Für diesen Wink mit dem Zaunpfahl können wir dem Aufklärer und selbständigen Denker Umberto Eco ein weiteres Mal danken und ihn dafür auch lieben. Selbst wenn es im Handlungsstrang seines neuen Buches das eine oder andere Mal holprig zuzugehen oder gar langatmig zu wirken scheint.

Umberto Eco verliert sich wie so oft in ellenlangen Aneinanderreihungen von Fakten und Meinungen zu Freimaurern, Juden, Jesuiten etc. - die Handlung ist eher Nebensache.

Wenn auch am Anfang ein wenig verwirrend - wie übrigens viele Romane von Eco - so doch eine fesselnde Lektüre besonders für Leser, diesich für die Themen "Freimaurerei" und diese widerliche Geschichte um die "Protokolle.." interessieren, aber auch ganz allgemein eine Aufklärung, wie Verschwörungstheorien zusammengezimmert werden. Empfehlenswert!

In der Annahme, dass es schon viele Rezessionen gibt, sag ich einfach: Es macht Spass das Buch zu lesen. Also, wer noch nicht hat...

the story is captivating, and Eco writes with such a richness of language that you can't but devour the pages

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